Statistisches Bundesamt: Reallöhne im 3. Quartal 2025 um 2,7 % höher als im Vorjahresquartal….

Wiesbaden (28.11.25) – Die Nominallöhne in Deutschland waren im 3. Quartal 2025 um 4,9 % höher als im Vorjahresquartal. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um 2,3 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lagen die Reallöhne damit im 3. Quartal 2025 um 2,7 % höher als im Vorjahresquartal. Das war der bislang höchste Anstieg in diesem Jahr.

Überdurchschnittliche Steigerungen der Nominallöhne waren im 3. Quartal 2025 in den Wirtschaftsabschnitten Erziehung und Unterricht (+7,3 %), Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+7,2 %) und Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen sowie Information und Kommunikation (jeweils +6,1 %) festzustellen. Demgegenüber fiel der Nominallohnzuwachs in den Wirtschaftsabschnitten Baugewerbe (+3,5 %), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (+2,9 %) und Gastgewerbe (+2,8 %) unterdurchschnittlich aus. Im Unterschied zum 1. und 2. Quartal 2025 verzeichnete kein Wirtschaftsabschnitt Nominallohnverluste.

Geringverdienende mit überdurchschnittlichem Nominallohngewinn

Betrachtet man die Vollzeitbeschäftigten nach ihrer Verdienstgrößenklasse, hatte das Fünftel mit den geringsten Verdiensten (1. Quintil) im 3. Quartal 2025 mit einem durchschnittlichen Nominallohnwachstum von 7,2 % die stärksten Verdienststeigerungen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit setzte sich der Trend fort, dass die Nominallöhne von Geringverdienenden prozentual am stärksten steigen.

Die Verdienste der Vollzeitkräfte insgesamt stiegen um 4,9 % und damit genauso stark wie die Nominallöhne in der Gesamtwirtschaft. Für das oberste Fünftel mit den höchsten Verdiensten unter den Vollzeitbeschäftigten (5. Quintil) betrug der Nominallohnanstieg ebenfalls +4,9 %.

Die Nominallöhne der Auszubildenden stiegen im 3. Quartal 2025 um +7,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Geringfügig Beschäftigte verzeichneten hingegen einen Anstieg von nur 0,5 %.

Inflationsrate im November 2025 voraussichtlich +2,3 %

Die Inflationsrate in Deutschland wird im November 2025 voraussichtlich +2,3 % betragen. Gemessen wird sie als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, sinken die Verbraucherpreise gegenüber Oktober 2025 um 0,2 %. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt im November 2025 voraussichtlich +2,7 %.

Gesamtindex / TeilindexGewichtungAugust
2025
September
2025
Oktober
2025
November
2025 1
in Promillein %
Gesamtindex1 0002,22,42,32,3
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie2821,412,72,82,82,7
Dienstleistungen503,363,13,43,53,5
Waren496,641,31,41,21,1
darunter:
Energie373,90-2,4-0,7-0,9-0,1
Nahrungsmittel104,692,52,11,31,2
1: Vorläufige Werte.
2: Sogenannte Kerninflation.
3: Haushaltsenergie und Kraftstoffe.

Inflationsrechner gibt Auskunft über persönliche Inflationsrate:

Mit dem persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamtes können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre monatlichen Konsumausgaben für einzelne Güterbereiche entsprechend des eigenen Verbrauchsverhaltens anpassen und eine persönliche Inflationsrate berechnen.

Importpreise im Oktober 2025: -1,4 % gegenüber Oktober 2024

Die Importpreise waren im Oktober 2025 um 1,4 % niedriger als im Oktober 2024. Im September 2025 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -1,0 % gelegen, im August 2025 bei -1,5 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Einfuhrpreise im Oktober 2025 gegenüber dem Vormonat September 2025 um 0,2 %.

Die Exportpreise lagen im Oktober 2025 um 0,5 % höher als im Oktober 2024. Im September 2025 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +0,6 % gelegen, im August 2025 bei +0,5 %. Gegenüber September 2025 stiegen die Ausfuhrpreise im Durchschnitt um 0,2 %.

Energie mit größtem Einfluss auf Rückgang der Importpreise im Vorjahresvergleich

Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Importpreise im Oktober 2025 hatte erneut der Rückgang der Preise für Energie mit -15,1 % gegenüber Oktober 2024. Gegenüber September 2025 fielen die Energiepreise im Durchschnitt um 1,5 %.

Alle Energieträger waren im Oktober 2025 günstiger als im Oktober 2024: Steinkohle mit -22,1 % (-2,0 % gegenüber September 2025), rohes Erdöl mit -21,1 % (-4,1 % gegenüber September 2025), Erdgas mit -13,7 % (-0,6 % gegenüber September 2025), Mineralölerzeugnisse mit -9,2 % (-1,3 % gegenüber September 2025) sowie elektrischer Strom mit -3,7 % (aber +12,3 % gegenüber September 2025).

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise veränderten sich die Importpreise im Oktober 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat nicht (0,0 %). Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,3 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex 0,6 % unter dem Stand von Oktober 2024, aber 0,4 % über dem Stand von September 2025. 

Preissenkungen auch bei Investitionsgütern und landwirtschaftlichen Gütern

Die Importpreise für Investitionsgüter lagen 0,5 % unter denen des Vorjahresmonats (+0,1 % gegenüber September 2025).

Importierte landwirtschaftliche Güter waren im Oktober 2025 um 0,9 % billiger als im Vorjahresmonat (-0,9 % gegenüber September 2025). Die Preise für lebende Schweine lagen um 22,9 % unter denen des Vorjahresmonats (-19,4 % gegenüber September 2025), Rohkakao war 10,0 % günstiger als im Oktober 2024 und wurde auch gegenüber dem Vormonat deutlich billiger (-6,6 %). Die Getreidepreise waren ebenfalls niedriger als im Vorjahresmonat und im Vormonat (-7,7 % gegenüber Oktober 2024 und -2,1 % gegenüber September 2025). Dagegen war insbesondere Rohkaffee deutlich teurer als vor einem Jahr (+42,6 % gegenüber Oktober 2024 und +0,8 % gegenüber September 2025). Mehr als vor einem Jahr kosteten auch Speisezwiebeln (+26,6 %). Im Vormonatsvergleich wurden sie aber um 8,4 % billiger.

Preissteigerungen bei Vorleistungs- und Konsumgütern

Die Importpreise für Vorleistungsgüter lagen knapp über denen des Vorjahresmonats (+0,1 %), gegenüber September 2025 stiegen sie im Durchschnitt um 0,9 %.

Importierte Konsumgüter (Ge- und Verbrauchsgüter) waren im Oktober 2025 um 0,6 % teurer als im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat verbilligten sie sich um 0,1 %. Verbrauchsgüter waren 0,9 % teurer als im Oktober 2024, wurden aber gegenüber dem Vormonat um 0,3 % preiswerter, während sich Gebrauchsgüter im Vorjahresvergleich um 1,0 % verbilligten, aber gegenüber September 2025 um 0,5 % teurer wurden.

Bei den Verbrauchsgütern musste im Oktober 2025 insbesondere für Nahrungsmittel mit +5,4 % deutlich mehr bezahlt werden als im Oktober 2024. Gegenüber September 2025 fielen die Preise hier aber um 1,1 %. Mehr als im Oktober 2024 kosteten vor allem geschälte Haselnüsse (+68,7 %), Kaffee (geröstet oder entkoffeiniert; +37,9 %), Rindfleisch (+34,3 %), Geflügelfleisch (+26,6 %) und geschälte Mandeln (+23,3 %). Die Preise für importierten Orangensaft lagen um 16,4 % über denen von Oktober 2024, fielen aber gegenüber September deutlich um 8,8 %.

Billiger als im Oktober 2024 waren unter anderem Zucker (-23,8 %), Olivenöl (-21,7 %) und Schweinefleisch (-11,2 %). 

Konsum- und Vorleistungsgüter mit größtem Einfluss auf Anstieg der Exportpreise im Vorjahresvergleich

Bei der Ausfuhr hatten im Oktober 2025 die Preissteigerungen bei Konsum- und Vorleistungsgütern den größten Einfluss auf die Preisentwicklung insgesamt.

Exportierte Konsumgüter waren 0,9 % teurer als im Oktober 2024, aber 0,3 % billiger als im September 2025. Die Preise für Gebrauchsgüter lagen um 1,8 % über denen des Vorjahres (+0,2 % gegenüber September 2025), Verbrauchsgüter waren 0,8 % teurer als im Oktober 2024 (-0,4 % gegenüber September 2025). Wie auch bei den Einfuhren, waren bei den exportierten Verbrauchsgütern Nahrungsmittel im Durchschnitt deutlich teurer (+2,7 %) als im Vorjahresmonat (-1,4 % gegenüber dem Vormonat). Insbesondere Kaffee (entkoffeiniert oder geröstet) wurde zu 47,0 % höheren Preisen exportiert als im Oktober 2024 (+0,9 % gegenüber September 2025). Dagegen waren Butter und andere Fettstoffe aus Milch deutlich billiger als vor einem Jahr (-29,6 % gegenüber Oktober 2024 und -18,3 % gegenüber September 2025). Preiswerter gegenüber Vorjahr und Vormonat waren im Oktober 2025 auch Kakaomasse, Kakaobutter, Kakaofett, Kakaoöl und Kakaopulver. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen die Preise um 19,3 %, im Vergleich zum Vormonat um 3,5 %. Für Zucker musste 14,7 % weniger bezahlt werden als im Oktober 2024 (-7,0 % gegenüber September 2025).

Die Preise für ausgeführte Vorleistungsgüter lagen im Oktober 2025 um 0,7 % über denen von Oktober 2024. Gegenüber dem Vormonat wurden Vorleistungsgüter 0,4 % teurer. Das Preisniveau bei Investitionsgütern lag um 0,4 % über dem von Oktober 2024 (+0,1 % gegenüber September 2025).

Dagegen war der Export landwirtschaftlicher Güter im Vorjahresvergleich 0,6 % preiswerter. Gegenüber September 2025 fielen die Preise hier um 0,9 %.

Auch Energie wurde preiswerter exportiert als im Vorjahresmonat (-5,0 %). Gegenüber September 2025 stiegen die Preise aber um 1,9 %. Mineralölerzeugnisse waren 5,8 % billiger als im Vorjahr (-0,8 % gegenüber September 2025), die Erdgaspreise lagen 4,3 % unter denen des Vorjahresmonats (aber +2,5 % gegenüber September 2025).

Berechnung der Außenhandelspreisindizes ohne Steuern und Zölle

Berechnungsgrundlage für die Indizes der Außenhandelspreise sind ausschließlich die in Verträgen vereinbarten Preise, zu denen inländische Unternehmen Waren aus dem Ausland einkaufen beziehungsweise ins Ausland verkaufen. Steuern und Zölle fließen demnach nicht in die Berechnung der Indizes ein.

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